Gewerbegebiete vorausschauend planen und nachhaltig gestalten

2021, von Claudia Bosse zusammengestellt

Handwerksbetriebe, große und kleine Unternehmen, Bürogebäude, Fertigungshallen, Handel und Dienstleistung brauchen Platz für Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Menschen arbeiten dort, Produkte und Leistungen, die wir für unseren Alltag benötigen, werden hergestellt und verkauft. Dafür braucht es Gebäude und Flächen. Diese finden sich zum einen innerhalb unserer Städte und Ortschaften, zum anderen in dem einen oder anderen Gewerbegebiet. Auch wenn ersterem im Sinne des Flächensparens der Vorzug zu geben ist, sind wir doch immer wieder eingebunden in den Prozess, neue Gewerbeflächen zu gestalten. Und es lohnt sich, hier nicht die Flinte ins Korn zu werfen oder in Ablehnungshaltung zu verharren. Was auf diesen Flächen geschieht, lässt sich nämlich durch kluge, vorausschauende Planung steuern – durch Kriterienkataloge, Leitlinien, ökologische Konzepte u.a.

Mit einbeziehen könnt Ihr z. B. folgenden Überlegungen:

  • Planung: Anordnung der Gebäude, flächensparende Planung, kompakt aber mit genügend Freiraum….
  • Bauweise: z. B. ressourcenschonende Baustoffe, flächensparende Bauweisen, Dach- und Fassadenbegrünung …
  • Energie: Energiesparen und regenerative Energieversorgung…
  • Mobilität: Bushaltestellen, Fahrradabstellmöglichkeiten, Parkdecks, E Mobilität…
  • Freiraum: Ökologische Aspekte, wenig versiegelte Flächen, Umgang mit Regenwasser…
  • Wohnen und Arbeiten: Überprüfen, ob Wohnen überm Supermarkt oder überm Parkdeck möglich ist –  Wohnungen über Gewerbebau / Bessere Nutzung für Parkierungsflächen
  • Gewerbeart: Welches Gewerbe passt zu uns? Was können wir besonders hervorheben? Was fehlt und was wollen wir gar nicht? Das kann zu einer Positiv Planung führen: Ökologisches Gewerbegebiet / ein spezielles regionaltypisches Cluster oder auch zum Ausschließen einzelner Branchen: z. B. Logistik oder Ethisch bedenkliche Branchen

Euch fällt dazu bestimmt auch noch viel mehr ein.

 

Umsetzen lässt sich das ganze z. B. über ein Konzept, einen Kriterienkatalog oder Eckpunkte, die ihr in eurer Kommune (am besten gemeinsam im Rat und unter fachlicher Begleitung) erstellt. Diese werden dann im B Plan festgesetzt und in den entsprechenden Verträgen geregelt.

Im Folgenden findet Ihr weitere Materialen zum Stöbern:

Das nachhaltige Gewerbegebiet – was ist das:

 

 Beispiele für Konzepte in Bayern

  • Nürnberg hat im Rahmen des Flächenmanagements (Erfassung und Umgang mit den begrenzten Flächen) in einem längeren Prozess auch ein Gutachten zur Gewerbeflächenentwicklung erstellt. Hier der Link dazu.
  • Im Allgäu wurden und werden Gewerbeflächen mit viel Bedacht interkommunal geplant und nach und nach umgesetzt werden. Dieses Projekt wurde von unterschiedlichen Stellen gefördert. Das Ergebnis der Überlegungen und Planungen ist als Download zu erhalten. Die Homepage standort.allgaeu.de beinhaltet weitere Ergebnisse für die Bereiche Wohnraum, Freiflächen und Flächen und Räume.

 

Beispiele für konkret nachhaltige Gewerbegebiete:

Grüne Initiativen

Kategorien: Allgemein

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AnjaOdendahl