Eine Vorher-Nachher-Studie im Bereich des ehemaligen US-Senders Oberlaindern legt den Schluss nahe: Die Strahlen-Grenzwerte können nicht vor Elektro-Smog schützen. Deutsche Grenzwerte reichen nicht
15 Jahre kämpften die Gemeinde Valley und der Verein "Sender Freies Oberland" gegen den amerikanischen Radiosender IBB – mit Erfolg. 2003 wurden die Anlagen abgebaut.
Eine in dieser Form ungewöhnliche Studie führt jetzt den wissenschaftlichen Beweis, dass dieser Kampf gerechtfertigt war. Wie die Gemeinde gestern in einer Pressekonferenz darlegte, sind die Beschwerden der Anwohner, die im Jahr 2001 noch während des Senderbetriebs in einer ersten Studie dokumentiert worden waren, mittlerweile signifikant zurückgegangen.
Laut Gemeinde ist damit der Beweis erbracht, dass elektromagnetische Felder gesundheitliche Störungen erzeugen. Überdies zeigt die Vergleichsstudie, dass die Elektro-Sensibilität der Bevölkerung – gerade auch hinsichtlich von Mobilfunk, W-Lan, Funk-DSL oder DECT-Telefonanlagen – deutlich zugenommen hat.
Der Bremer Epidemiologe Prof. Rainer Frentzel-Beyme geht davon aus, dass die Valleyer Vergleichsstudie in ganz Deutschland für Aufsehen sorgen wird. Denn die Botschaft lautet: Die deutschen Elektrosmog-Grenzwerte können die Bevölkerung nicht ausreichend schützen.
Miesbacher Merkur, 16.11.2007