Knappe Finanzen machen kreativ

Ausprobieren ist nie verkehrt.

Winterdienst – Streusalz – Streuzucker – Etwas lassen bringt Chancen
Meldungen von 2010:

Länger als nötig im Einsatz? Rechtliches-Grundsätzliches:
Seit letztem Winter fällt es auf, dass viele Straßen gar nicht oder nur punktuell geräumt und gestreut wurden. Die Rechtsgrundlage gibt den Kommunen Recht, diese sollen sich hinsichtlich ihrer Winter­dienstpflichten an Zumutbarkeitsgesichtspunkten orientieren.
Basis für die Sicherungserwartungen an die Gemein­den und Städte bildet ihre finanzielle Leistungs­fähigkeit. In der Praxis bedeutet dies, dass Kom­munen die Fahrbahnen der öffentlichen Straßen innerhalb geschlossener Ortslagen nur an verkehrs­wichtigen und gefährlichen Stellen bei Schnee- und Eisglätte zu räumen und zu streuen haben, dabei müssen beide Faktoren gleichzeitig vorliegen. Jedoch reicht dabei sogar lediglich eine punktuelle Räumung oder Streuung allein an der gefährlichen Stelle. Außerhalb geschlossener Ortslagen gilt die Winterdienstpflicht nur an besonders gefährlichen und verkehrswichtigen Stellen. Müssten die Kom­munen alle Straßen und Wege, vor allem im länd­lichen Bereich, schnee- und eisfrei halten, wären sie schlichtweg überfordert. Für den Fußgängerverkehr gilt innerhalb geschlossener Ortslagen, dass Fuß­gänger weitgehend gefahrlos zu Fuß jede Wohnung einigermaßen sicher erreichen können. Findet auf dem Gehweg kein Fußgängerverkehr statt oder ist ein Grundstück auch auf anderem Weg erreichbar bzw. nicht bebaut, entfällt diese Pflicht. Außerhalb geschlossener Ortslagen entfällt die Winter­dienst­pflicht für Fußgängerwege. Zeitlich gesehen ist allein der Hauptberufsverkehr zu schützen, d.h. die zu sichernden Strecken sind werktags bis 7 Uhr, an Samstagen bis 8 Uhr und an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr verkehrssicher sein. Ab 20 Uhr abends entfällt die Winterdienstpflicht, der nächtliche Fahrzeugverkehr muss nicht gesichert werden. Viele Kommunen haben, trotz großer Haushaltslöcher, ihren Winterdienst allerdings freiwillig ausgedehnt und machen viel mehr als sie sollten.
Dies bedeutet, dass es für Gemeinden und Städte in schwierigen finanziellen Situationen rechtlich legitim ist, diese extra Leistungen einzustellen.
Der Gemeinderat, 11/2010

Stadt streicht Splitt-Versorgung
Pforzheim in Finanznot. Von den 270 Splitt-Kisten sollen noch 50 stehen bleiben, diese stehen aller­dings nur noch den eignen Technischen Diensten der Stadt zur Verfügung. Die Stadt gibt ihre Ent­schei­dung so früh wie möglich bekannt, damit sich die Bewohner recht­zeitig mit Streugut eindecken können.
Meldung

Schweiz geht sonderbare Wege: Zucker statt Salz?

Rübenzucker soll in Sirupform nicht nur effizienter als Salz sein, sondern sei auch biologisch abbau­bar und somit nicht umweltschädlich. In den USA finde der Zucker als Streugut bereits reißenden Absatz. Auch bei der Verarbeitung sei der Zucker nicht so schäd­lich für die Mitarbeiter wie das Salz, es sei ein Abfall­produkt bei der Zuckerherstellung mit dem Namen Safecote und wirke bis zu minus 35 Grad abtauend, sei aber nicht ätzend. Der Zucker wirkt jedoch nur auf schneefreien Straßen, als Prävention, liegt bereits etwas Schnee ist er nur in Verbindung mit Salz effektiv.
Mehr zur Zuckerwahl.
Erstmal gehts mit Salz weiter; aber Zucker wird drei Jahre lang getestet.HIER

Oberösterreich setzt bäuerlichen Maschinenring ein
In Oberösterreich  hat der bäuerliche Maschinen­ring im letzten Jahr 83,3 Mio. Euro umgesetzt und erwartete heuer eine weitere Steigerung. Insge­samt 1400 Landwirte sind in den Wintermonaten unter­wegs, die eine Fläche von 2,9 Mio. Quadrat­meter betreuen: im Jahr 2009 haben sie 145.000 Einsatz­stunden gefahren; sie räumen vom Geh­steig über Supermarktplatz bis zum Kasernen­areal, alles, was gewünscht wird. Vorteil: die An­fahrts­wege sind kurz und damit die Reaktions­fähigkeit sehr schnell. Der Einsatz ist eine Zusatz­auslastung für Ihre Maschinen, ein zusätzlicher Verdienst und eine gewissen Abwechselung. Zusätzliche Kosten­einsparungen bringen die in Optimierung des Ein­satzes von Streugut und der Einsatz von modernst­en Maschinen. Mehr Hier

Bodenmais: Winterschatzsuche
Alle, die noch vor dem Frühstück zur Schippe greifen, die vom jeweiligen Hotel kostenlos zur Verfügung gestellt werden, und helfen, den Schnee vor ihrem Hotel wegzuräumen, können einen Urlaub in Bodenmais oder einen Sachpreis gewinnen.
Mehr

Potsdam: Winterdienst-Kategorien neu strukturieren
Das Ausmaß des Winterdienstes wird neu strukturiert, dabei wird festgelegt welche Straßen von Schnee und Eis durch die Stadt befreit werden und welche durch die Anlieger selbst geräumt und ge­streut werden sollen. Dadurch wird auch eine neue Gebührenneuordnung für den Winterdienst not­wendig.

Etwas zu lassen kann auch eine Chance für andere sein:
So haben z.B. Niedrigverdiener durch Schneeschippen die Chance einen Zusatzverdienst zu bekommen.
Es könnten sich neue Dienstleister gründen oder bestehende weiter auslasten.
Landwirte, die in den ruhigeren Winterzeiten weniger zu tun haben, als Räumdienst betätigen (Maschinenring).

Kategorien: Allgemein

Über den Autor

AnjaOdendahl